Mein Opa ist ein Vertreter dieser Mentalität gewesen. Einer seiner Sprüche war: "Schaffa, husa, Katz verkofa, selber musa!" Das heißt so viel wie, das Haus kommt vor dem Luxus, wie Haustieren, Rasenmähern, Fernsehern. Das Haus hat oberste Priorität. Mein Opa war seinem Haus noch loyal. In der Heutigen Zeit gibt es jedoch Menschen die nicht mehr an einen Bund für die Ewigkeit glauben.
Der Traum vom Eigenheim kommt noch von früher, in einer Zeit, in der es noch genug Bauplatz gab. Das Problem bei uns im Rheindelta ist der Baugrund, der in immer höhere Höhen steigt. Für einen einfachen Arbeiter sind die Grundstückspreise beinahe ins unerschwingliche gestiegen und viele fallen deshalb auch in die Schulden Falle Eigenheim. Den Bauplatz den es noch gibt, bebauen Bauunternehmen mit Kleinwohnanlagen, dessen Preise durch die Decke schießen.
Opa sagte mir immer: "Früher war alles besser"
Damit meinte er natürlich den Immobilienmarkt in Vorarlberg, den er gut durchschaute. Aus diesem Grund investierte mein Opa in Grundstücke, für seine Kinder, damit diese auch einmal sich den Traum vom Eigenheim erfüllen können.
Auf der Anderen Seite der Medaille ist die Stadtlandschaft, wie sie z.B. in Bregenz zu sehen ist. An Orten wie dem See Areal oder dem Neuen Bahnhof gibt es anscheinend kein Limit. Jedes Jahr wird ein neuer Prunk Bau eröffnet. Jetzt wollen die Bregenzer sogar einen neuen Bahnhof bauen. "Einen neuen Bahnhof?" Ja diese Frage stellen sich viele, da der alte ja erst nächstes Jahr 25 Jahre alt wird. Aber ich kann verstehen, dass man dieses Türkis farbene Scheusal vernichten will.

Mein Traum von meinem Tod ist es, dass ich in meinem "Hüsle" sterbe. Mein Opa hat mir in diese Richtung oft genug indoktriniert und hat seinen Traum schlussendlich auch erlebt.
Ich widme diesen Post meinem lieben Opa Hubert Gebhart Schneider 08.06.1931-05.04.2014